Hybridschiff in der Nordsee unterwegs – die Canopèe und ihr Auftrag

Hybridschiff in der Nordsee unterwegs – die Canopèe und ihr Auftrag

Christian Klumpp

Christian Klumpp

In Bremen startete diese Woche ein besonderes Schiff in Richtung Französisch-Guayana - auf dem amerikanischen Kontinent. Bei der „Canopée“ handelt es sich um das erste industrielle Hybridschiff, das auch mit Windenergie angetrieben werde, so der Seehafen- und Logistikdienstleister BLG Logistics. Neben zwei Dieselmotoren verfügt die Canopée, dem Unternehmen zufolge, auch über vier Segel, mit denen der durchschnittliche jährliche Brennstoffverbrauch gesenkt werden soll.

Die „Canopée“ ist ein französisches Ro-Ro Schiff, d.h.: Ladung wird direkt auf das Schiff gefahren. Dieses außergewöhnliche Schiff transportiert Teile der Trägerrakete Ariane 6 von Europa zum ESA-Raumfahrtzentrum Guayana.

Die Canopée kann bis zu 5.000 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 16,5 Knoten transportieren.

Sämtliche Teile der Trägerrakete können so mit einer Verschiffung transportiert werden, was wiederum zu einer enormen Verringerung der nötigen Transporte zwischen Europa und Französisch-Guayana führt

Der Auftrag zum Bau des Schiffes wurde im Oktober 2020 an die niederländische Werft Neptune Marine vergeben. Diese ließ dann den Rohbau auf der Werft Partner Stoczina im polnischen Stettin bauen.

Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte, nach zweijähriger Bauzeit, Ende Dezember 2022.

Taufe im Oktober 2023 in Bordeaux

Die Taufe des Schiffes fand im Oktober 2023 -unter großem Presserummel- im französischen Bordeaux statt. Der Schiffsname „Canopèe“ stammt aus der Überdachung des Forums des Halles im Pariser Quartier des Halles.

Das Hybridschiff verkehrt ca. zehnmal pro Jahr zwischen den Häfen von Bremen, Rotterdam, Le Havre, Bordeaux und Pariacabo am ESA-Raumfahrtzentrum in Französisch-Guayana.

Bilder: ArianeGroup

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